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Die Freiwillige Feuerwehr Brunn an der Wild wurde am 15. August 1878 vom damaligen Brunner Schulleiter Alois PULS und unter Bürgermeister Johann GAMERITH als erste Feuerwehr der Gemeinde Brunn gegründet. Als einziges Löschgerät hatte die FF Brunn an der Wild die im Jahr 1867 von der Firma KNAUST in Wien angekaufte Löschspritze.

Auszug aus der Ortschronik:
Die Gemeinde gab Alles in Allem den Betrag von 50 fl., Sr. Majestät der Kaiser Franz Josef I. 100 fl., der hohe n.ö. Landesausschuß 200 fl. u. s. w. /: siehe Journal der Feuerwehr :/Es wurde die Gemeindefeuerspritze umgeändert: Schläuche und Gewinde, sowie verschiedenartige dem Zweck dienliche Leitern und Löschörberbe etz., dann Ausrüstungen und Monturen für die Mannschaft wurden angeschafft und letztere wurde geschult. Zum Obmann wurde der Schulleiter Puls gewählt. Die Feuerwehr bewältigte mehrere in der Umgebung ausgebrochenen Brände und feierte durch die Zeit, als Puls Obmann war.
Nun hat Brunn auch Löschgeräte und eine Feuerwehr! Vivat Sequens

 

30. Jänner 1881
Es wurde die Generalversammlung abgehalten, welche mit einer
Neuwahl der Funktionäre verbunden war.

Aus dem Bericht des Obmannes entnehmen wir folgendes: Der Verein besteht aus 31 ausübenden und einem
Ehrenmitglieder. Das Vereinsjahr begann mit einem Defizit, welches bis auf 20 fl gedeckt erscheint. Die notwendigen Geräte und Ausrüstungen wurden angeschafft und befinden sich in bestem Zustande. Der Verein hat in diesem Jahr keinen Brand zu verzeichnen und beschränkte seine Tätigkeit auf eingige festliche und praktische Übungen sowie auf Ausrückungen bei festlichen Gelegenheiten und patriotischen Anlässen. Da die meisten umliegenden Gemeinden fast keine Löschgeräte besitzen, so erweist sich der Bestand des Vereins welcher sein Dasein nur mildtätigen Spenden verdankt als höchst notwendig und zeitgemäß.

Dank dem Obmanne und den Vereins-Funktionären für ihre Mühewaltung der lebhafteste Dank votiert und dem Rechnungsleger das Absolutorium ertheilt wurde. Mit Akklamation wurde die bisherige Leitung des Vereins
wiedergewählt.

Öffentlicher Dank:
Der Verein der freiwilligen Feuerwehr Brunn a. d. Wild sieht sich angenehm verpflichtet, der löblichen Direktion der Sparkasse in der Stadt Horn für den der Feuerwehr huldvollst gespendeten Betrag von 30 fl d.W. zu Vereinszwecken hiermit den gebührenden wärmsten Dank öffentlich auszusprechen.

Zu einer Kaiser Josefs - Feier in Horn erschien die Brunner Feuerwehr mit einer Musikkapelle, die Wagen mit Fahnen dekoriert.

Neubau ( Schadensfeuer ) am 8. September nachts brach ein Brand aus, zu dem die Feuerwehr Brunn gerufen wurde, wo sie zur Rettung des Nationalen-Vermögens mithalf. Sie erschien am Brandort mit überraschender Schnelligkeit.

1883
Am 21. April fand die General-Versammlung der
freiwilligen Feuerwehr statt, bei welcher der Rechenschaftsbericht von dem bisherigen Obmann vorgetragen wurde und aus welchem zu entnehmen ist: Der Verein viele aufopferungsvolle, eifrige Mitglieder zählt, sowie alle Dorffeuerwehren die nicht besondere Gönner besitzen, mühsam sich festerhält.

Im abgelaufenem Vereinsjahre war der Verein bei fünf ausgebrochenen Bränden wirksam thätig, und es wurde bei dieser Jahreshauptversammlung der nichtige Beschluss gefasst, die Tätigkeit von nun an nur auf die zunächst gelegenen Ortschaften auszudehnen.

Bei der hierauf erfolgten Neuwahl wurden gewählt:
Herr Franz RUTHNER zum Obmann, Herr Karl GAMERITH zu Obmannstellvertreter und

die Herren Vinzenz WACH, J. REITERER und Anton GENNER zu Abteilungs - Kommandanten.

Im Interesse der guten Sache ist zu wünschen, dass der Verein zur Aufnahme von Unterstützenten Mitgliedern schreiten und die bisherigen Rührigkeit nie erlahmen möge. Wenn auch bisher die Umgebung den nutzen dieses Institutes nicht so würdigte und unterstützte, als dieses der Unterstützung bedarf, so muss es doch einmal besser werden, wenn die Vorsteher der Gemeinden zur Einsicht gelangen, dass ein Feuerwehrverein im Orte mehr Nutzen bringt, als ein katholisch-politischer Verein.

1885
Brunn a. d. Wild Feuerwehrfest

Aus einem Bericht: Durch vereinte Bemühungen gelang es endlich der seit dem Jahre 1878 bestehenden hiesigen Feuerwehr einem lange gefühlten Bedürfnisse durch Anschaffung einer doppelstrahligen Saugspritze neuesten Systems abzuhelfen. Am Montag den 16. Feb. i J. wurde dieses für die hiesige Gegend so notwendige Objekt durch eine Abteilung der Spritzenmannschaft vom Bahnhofe in Göpfritz abgeholt und im selbigem Zuge dem Orte der Bestimmung zugeführt. Eine zahlreiche Menschenmenge, sowie die freiwilligen
Feuerwehren von Röhrenbach und Rodingersdorf, letztere durch eine Deputation freundlichst vertretenen, eröffneten den Zug, welcher unter Musikbegleitung zum Spritzenhause zog und daselbst " Halt " machte. Der Vertreter der Fabriksfirma Smekal nahm noch eine Probe der Spritze vor.

1. Bezirksfeuerwehrverbandstag (1.Juli 1885)

1886
Greillenstein: Der zweite Feuerwehrtag des Bezirksverbandes Horn wurde am 14. Juni zu Greillenstein - Röhrenbach abgehalten. Brunn a. d. Wild war mit seinen Feuerwehrmännern anwesend.

8. Mai 1887
Bei der diesjährigen Hauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr Brunn a.d. Wild wurde berichtet, daß sie 26 Mitglieder hat. Sie verfügt über eine doppeltwirkende Saugspritze, einen Mannschaftswagen, zwei Stützleitern und eine Anzahl kleiner Löschgeräte. Die Jahresrechnung schloß mit einem Defizit von 332 fl.

21. Mai 1887
Bei der stattgefundenen Neuwahl des Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr in Brunn a.d. Wild wurde Herr Anton Reiterer zum Hauptmann und Herr Franz Ruthner zu dessen Stellvertreter gewählt.

18. Oktober 1887
Am 18. Oktober war im Haus Nr. 5 ( Altermann ) ein Brand
ausgebrochen. Alois Mandl blies Feueralarm. Viele Bewohner befanden sich auf den Feldern. Vier Häuser vielen dem Feuer zum Opfer ( Nr. 5, Nr. 6, Nr. 4, Nr. 3 ). Brandursache war der sieben jährige Sohn des Hausbesitzers. „Der Bote aus dem Waldviertel“ meldet: Brunn a. d. Wild. Bei dem am 18. October i.J. hierorts ausgebrochenem Schadenfeuer an dessen Bekämpfung sich nebst der Ortsfeuerwehr auch die schnellstens herbei geeilten Feuerwehren von Fuglau, Dietmannsdorf, Messern und Röhrenbach mit ihrem neu und zweckmäßig gebauten Saugspritzen rühmlichst betheiligten, konnte man wahrnehmen, welche opferwillige Aufgabe es für einen Feuerwehrmann ist, in Kälte, Sturm und Regen unter Hintansetzung der Gesundheit und oft auf beschwerlichen Wegen in finsterer Nacht der bedrängten Nachtbargemeinde zu Hilfe zu eilen. Die durch den heftigen Wind gepeitschten Flammen ergriffen im Nu die mit Getreide und
Fruchtvorräthen vollgepfropften Wirtschaftsgebäude, und nur riesige Wassermassen durch richtig angelegt Schlauchlinien waren im Stande, die anstrengendsten Arbeiten der Hilfeleistenden mit Erfolg zu fröhnen und den Brand einzuschränken. In lobenswerter Weise eilten auch die Bedienungs - Mannschaften der Feuerspritzen von St. Marein und Atzelsdorf mit vielen Bewohnern aus den umliegenden Ortschaften herbei und halfen, wo zu helfen war. - Wäre die Hilfe nicht so ausgiebig gewesen, wer könnte es berechnen, wie groß der Schaden geworden wäre! Darum sei Allen, Allen, die da kamen, um Hilfe zu leisten, von den Brunnern der wärmste Dank ausgesprochen mit der Versicherung, dass auch die Brunner Feuerwehr wie bisher nicht ermangeln wird, gegebenen Falles das Möglichste zu
leisten.

25. Februar 1888
Die freiwillige Feuerwehr Brunn hielt ihre diesjährige Generalversammlung ab, welcher 20 Mitglieder anwohnten. Zum Kommandanten wurde Herr Franz Ruthner und zu dessen Stellvertreter Herr Anton Reiterer gewählt.

15. August 1888
Die Freiwillige Feuerwehr Brunn nahm am 2. Bezirksfeuerwehrtag des Bezirkes Zwettl in Neupölla teil.

12. April 1891
An diesem Tag fand die Jahresversammlung der freiwilligen Feuerwehr Brunn a.d. Wild statt. In dieser Jahresversammlung wurde Hr. Franz Ruthner zum Obmann und Hr. Anton Reiterer zu dessen Stellvertreter gewählt.

28. April 1894
In der Vollversammlung der freiwilligen Feuerwehr Brunn wurde Herr Franz Ruthner zum Obmann und Herr Anton Reiterer zu dessen Stellvertreter gewählt.

1900
Zu einem Brand am 8. Mai 1900 in St. Marein folgender
Textausschnitt aus „Der Bote aus dem Waldviertel“. Als zweite fremde Wehr erschien die Freiwillige Feuerwehr von Brunn an der Wild. Als älteste Landfeuerwehr des Bezirkes Horn ging sie unter der bewährten Leitung ihres Gründers und derzeitigen Hauptmannes, des Schulleiters Alois PULS, gleich daran, die zweite gefahrvolle Stelle in Angriff zu nehmen. Mit ihren Hydrophor und ihrer zweistrahligen Wagenspritze arbeitete sie mit Kraft dem entfesselten Elemente entgegen und konnte auf diese Weise das arg gefährdete Warenlager retten. Damit war auch die Gefahr für den ganzen Ort behoben.

1901
War der Mitgliederstand bereits 45 Mann.

1906
Am 5. Dezember verstarb der Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Brunn an der Wild Oberlehrer Alois Puls.

1913
Sonntag, den 29.6. Weihe der neuen, von der Familie GAMERITH der freiwilligen Feuerwehr Brunn gespendeten Fahne in der Pfarrkirche zu St. Marein. Das Fest gestaltete sich sehr lebhaft, da zugleich das Kirchweihfest gefeiert wurde.

1920
Die Freiwillige Feuerwehr Brunn a. d. Wild veranstaltet am Faschingmontag, den 16. Feb. 1920 im Gasthause STÖGER eine Vereinsunterhaltung mit Tanz unter Mitwirkung der Musikkapelle HENGSBERGER

1933
Dappach und Fürwald wurden zu Filialen der freiwilligen Feuerwehr Brunn. Die Filialen erhielten Handdruckspritzen und für Brunn wurde eine Motorspritze angeschafft.

1948
erfolgte ein Umbau des alten Feuerwehrhauses („Zeughauses“).

1949
bekam das „Zeughaus“ einen Schlauchturm. Im selben Jahre am 6. Juni feierte die freiwillige Feuerwehr ihr 70 jähriges Bestandsfest.

1951
wurde das alte Zeughaus beim Löschteich vergrößert, sodass man auch mit dem 1. motorisierten Feuerwehrfahrzeug ( Steyr 3 to ), welches im selben Jahre angeschafft wurde, hineinfahren konnte.

1954
wurde der Verbandstag in Brunn a. d. Wild abgehalten.

1982
Das neue Feuerwehrhaus, in drei jähriger Bauzeit unter Feuerwehrkommandant ABI Franz KOLLER, erbaut, wurde am 24. Juni durch Landesrat BLOCHBERGER seiner Bestimmung übergeben, und feierlich eingesegnet.

1994
Juni 1994. Unter Feuerwehrkommandant OBI Anton KOLLER wurde ein KLF und ein KRF-B angekauft und feierlich in den Feuerwehrdienst gestellt.

1998
Am 5.7. beging die freiwillige Feuerwehr Brunn a. d. Wild in einer Halle der Firma Karl REITERER( STAAB ) ihr 120 jähriges Bestandsjubiläum.

2008
Am 22. Juni 2008 beging die Feuerwehr Brunn an der Wild ihr 130 Jähriges Gründungsjubiläum auf dem Betriebsgelände der Firma Altphart in Brunn. Es wurde auch der Abschnittsfeuerwehrtag abgehalten, das neu renovierte Feuerwehrhaus sowie die neue Feuerwehrfahne eingeweiht.

2013
Vom 15. bis 16. Juni 2013 beging die Freiwillige Feuerwehr Brunn an der Wild ihr 135 jähriges Gründungsfest am Betriebsgelände der Fa. Staab im Industriegebiet Brunn/Wild. Das Fest wurde am Samstag den 15. Juni 2013 mit einem Heurigen und Seniorennachmittag eröffnet. Ab 20:00 Uhr wurden die Besucher durch die Musikgruppe „impulse eventmusic“ bestens unterhalten. Für alle Jugendliche und Junggebliebenen wurde zum 1. Mal das Flashover Clubbing veranstaltet. Am Sonntag fand die Hl. Messe, zelebriert durch Pater Mag. Josef Grünstäudl, statt. Musikalisch umrahmt wurde die Hl. Messe sowie der anschließende Festakt durch die Jugendmusikkapelle Irnfritz. Feuerwehrkommandant HBI Rudolf Schalko konnte zahlreiche Ehren- und Festgäste, unter anderem LAbg. Jürgen Meier, Bürgermeister Josef Gumpinger, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Werner Loidolt, Ehrenfeuerwehrrat Erkmar Detloff, zahlreiche Ehrendienstgradträger der Feuerwehren  sowie alle geschäftsführenden Gemeinderäte der Gemeinde Brunn/Wild willkommen heißen. In seiner Rede bedankte sich HBI Rudolf Schalko für die tatkräftige Unterstützung seiner Feuerwehrmitglieder und die Ortsbevölkerung. Außerdem lobte er die gute Zusammenarbeit mit den anderen Feuerwehren sowie der Gemeinde Brunn/Wild. Anschließend an die Festreden der geladenen Gäste fand der Frühschoppen statt. Danach bestand die Möglichkeit zum Mittagstisch. Die FF Brunn/Wild möchte sich hiermit bei allen Sponsoren, Unterstützern und Besuchern bedanken die dieses tolle Fest erst ermöglicht haben.